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1966 feierten die Worried Men Skiffle Group einen ihrer größten Erfolge, als sie unter 30 Mitbewerbern und vor 2000 Besuchern beim Folk Festival auf dem Leopoldsberg, in Wien, mit Riesenabstand den Folkwettbewerb gewannen.Gerhard Richter lernte ich über Vermittlung von Herbert Janata kennen, als dieser mich im April 1967 einlud, zu einer Probe der Worried Men in die Nibelungengasse zu kommen, da sie einen weiteren Musiker suchten. Damals spielte ich Fiddle, Banjo, Mouthpiece und Harp. Freudig wurde ich empfangen und es funkte sofort. Gerhard Richter war jener, mit dem ich nicht nur über Musik und persönliche Befindlichkeiten sprach, sondern auch über Mystik, Science Fiction u.a. Für mich war er immer ein guter Widerpart, der sich immer gewählt ausdrückte und seine Kenntnis über größere Zusammenhänge machten Ihn zu einem interessanten Gesprächspartner. Diese erste Probe mit der Worried Men Skiffle Group bescherte mir einen wunderbaren Nachmittag und ab diesem Zeitpunkt war ich bis März 1968 ein Teil der Worried Men. Ich lernte die Welt der Worried Men von Innen her kennen und die Proben, die wir damals in meiner Unterkunft in der Margarethenstraße, im 5. Bezirk, abhielten zeichneten sich durch Instrumentenwechsel und feucht fröhliche Bluessessions aus. Öfters waren die Milestones und einmal Jack's Angels zu Gast. Es war Vielfalt unterschiedlichster Temperamente, die sich da zusammengefunden hatten und die nicht nur Alfred Treiber oder z.B. Peter Rapp, mit dem wir am Hollabrunner Volksfest einen Auftritt hatten, sondern auch Eva Maria Kaiser, die Starmoderatorin von "Vergnügt um Elf", besonders begeisterten. Herbert Janata war wahrscheinlich der Volknächste, Gerhard Richter der intellektuell penible Bühnencharmeur, Günter "Blesh" Dinold, der Jazzigste, Herrman Düll, der Dionysische und ich Gotthard "Jumbo" Fellerer der apollinisch Abgehobenste. Lustig waren auch immer wieder die Diskussionen zwischen Gerhard Richter, Sternzeichen Stier, und Herbert Janata, Sternzeichen Löwen, die manchmal mit liebevollen kleinen Bosheiten unterspickt waren. Es konnte auch vorkommen, dass Herbert, der meist am Verstärker herumschraubte, manchmal seinen Musikfreund "Doc" Gerhard zu sehr auf piano zurückdrehte, um sich selbst ein ordentliches fortissimo zu geben, was wiederum diesen dann schnauben ließ.Gerhard Richter schrieb, neben seiner Tätigkeit als "Worried Man" seine Dissertation im Forschungszentrum Seibersdorf und dort war es auch, wo ich ihn mit Daniela traf, die er später heiratete. Sie gebar ihm seinen Sohn Gregor.Nach seiner Dissertation erhielt er 1972 ein nachhaltiges Angebot im Vogelschutzgebiet im Burgenland, nachdem er den Landesrat Vogel davon überzeugen konnte, dass ihm ein Roter lieber sei, als ein Weißer. Das Haus, in das er im Burgenland zog, wurde ihm im Dorfwirtshaus als "Schee is" beschrieben, wobei eine Besichtigung das nicht bestätigte, was beim ersten Hören er zu hören meinte. 1976 musste er aber das Burgenland verlassen, da er sich keine burgenländische "Leber-zirr-Hose", eine Tracht, die statt Höhenflüge Schwergang beschert, der letztlich im Tiefgang endet, nicht zulegen wollte, da ihm freundlicherweise überall, wo er hinkam, nur der beste Stoff, gleich ob rot oder weiß in genügendem Maße gratis angeboten wurde und es im Burgenland unhöflich und nahezu geschäftsschädigend ist, Angebote dieser Art auszuschlagen.

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Gerhard Richter und WMSG

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